Musikboxen - FAQ -  im Archiv von Jukebox-World

Singles - Mittelloch

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Kleines Mittelloch – Abspielen in der Jukebox?

  Small centre hole - playing in a jukebox?

Ich habe einige Singles mit einem kleinen Mittelloch. Welche Möglichkeiten habe ich, diese in einer Jukebox abzuspielen?
Als erstes sollte überprüft werden, ob die Singles auf 33 oder 45 RPM laufen:

33 RPM
Es gibt einige Modelle, die mit einem sog. Intermix bzw. Automix ausgestattet sind. Diese Jukeboxen ermitteln anhand der Lochgröße, mit welcher Geschwindigkeit der Plattenteller sich drehen muss. I.d.R. sind das Musikboxen der 60er Jahre.
Bei einigen Modellen gab es das sog. Intermix bzw. Automix als Option, z.B. Rock-Ola Empress, AMI Continental.
Standardmäßig ausgestattet für Intermix vorgesehen waren z.B.

  • Seeburg LPC, LPC480
  • NSM Festival 130D, Consul 130D, Hit 130D
  • Rock-Ola 418SA, 425
  • AMI Continental 2, JAL, JEL
  • Wurlitzer 3500LP


45 RPM
Das Mittelloch muss vergrößert werden. Einige machen dies mit einem entsprechenden Aufsatz für einen Bohrständer. Eine Möglichkeit ist ein spezieller Kreisschneider.
Hinweis: bitte bedenken Sie, dass die Single nach dem Herausschneiden des Mittellochs keinen Sammlerwert mehr hat. Das Label wird in jedem Fall unwiderruflich beschädigt.

 

I have some records with small centre hole. Which options do I have to play them in a jukebox?
First check whether the reocrds are for 33 or 45 rpm:

33 rpm
There are some models which are equipped with a so called Intermix resp. Automix. These jukeboxes check by the hole size of the record which speed will be needed for the turntable. Usually these are models of the 1960s.
For some models the Intermx or Automix was optional available, e.g. Rock-Ola Empress, AMI Continental.

Standard equipped with these Intermix-Feature had been for example

  • Seeburg LPC, LPC480
  • NSM Festival 130D, Consul 130D, Hit 130D
  • Rock-Ola 418SA, 425
  • AMI Continental 2, JAL, JEL
  • Wurlitzer 3500LP


45 rpm
The centre hole needs to be enlarged. Some do this with an appropriate attachment for a drill machine. Another possibility is this particuliar dinker.

Note: Please bear in mind that the record no longer has any collector's value after the centre hole has been cut out. The label will be irrevocably damaged in any case.

 

 

How a forgotten 1949 format war shaped the future of records - nur in Englisch

 

YouTube Video
https://youtu.be/hbFgVjijrHI
(external site, opens in new window)
 
 

 

RCA describes development of the 45 RPM record (pdf) - nur in Englisch

 
 

 

Übersetzung Stamann  - Original English version by Erwin Boot of Flamingo Records, AUS

7" Singles: Großes Mittelloch vs. kleinem - HIntergrund  

7" records: Large centre holes vs. small ones – history

Warum haben manche Musikboxen große Pucks und manche kleine auf ihrem Plattenteller - warum eigentlich Singles mit großem (ca. 38 mm) und kleinem (ca. 6,3 mm) Durchmesser des Mittellochs?

Denken Sie einige Jahre zurück, als es einen „Kampf“ zwischen dem niederländischen Elektronikriesen Philips und dem japanischen Riesen Sony gab. Beide hatten ein Videokassetten-Aufnahme-/Abspielsystem entwickelt, und die potenziellen Gewinne, wenn „ihr“ System auf dem Markt akzeptiert würde, waren enorm. Die Geschichte zeigt, dass Philips den Kampf gewann, obwohl das Betamax-System von Sony technisch überlegen war.

In den späten 1940er Jahren, kurz nach dem Krieg, waren Schallplatten 25 cm Schellackplatten mit 78-U/Min mit dem kleinen 1/4-Zoll-Mittelloch. Nachdem in den USA die Auswirkungen des Krieges beseitigt waren, versuchten die beiden Hauptakteure im Schallplattengeschäft, RCA und Columbia, die sehr miteinander konkurrierten und sich kommerziell nicht mochten, jeder auf seine Weise, ein neues Aufnahmesystem und -medium zu entwickeln - das neue Medium war Polyvinyl, das den spröden Schellack ersetzen sollte.
Der riesige RCA-Konzern konzentrierte sich auf die Entwicklung der 7-Zoll-Single mit 45 U/Min (in einem Projekt, das „Madame X“ genannt wurde), und wie sich herausstellte, waren die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen von Columbia auf 12-Zoll-LPs mit 33 U/Min gerichtet.

1948, kurz bevor Columbia sein Mikrorillen-LP-Format (mit 33 U/Min) auf den Markt brachte, besuchte der Chef von Columbia (William Paley) RCA in einer höchstwahrscheinlich auf Frieden und Zusammenarbeit ausgerichteten Mission. Columbia war bereit, sein Mikrorillen-Aufnahmeverfahren mit RCA zu teilen, wenn sich die beiden Unternehmen auf andere Formate einigen könnten.

Man sagt, dass RCA-Chef David Sarnoff wütend war, als er von Paley erfuhr, dass Columbia ihnen beim LP-Format zuvorgekommen war. Und einer Geschichte zufolge rief er die RCA-Forschungs- und Entwicklungschefs zu sich und beschimpfte sie vor Paley. Er drängte auf das RCA-eigene Format für die Single, das aus nicht genau geklärten Gründen (wahrscheinlich zum leichteren Zentrieren auf automatischen Plattenspielern) das große Mittelloch hatte. RCA versuchte tapfer, sich aus dem Forschungs- und Entwicklungsdesaster zu retten, und stellte danach einige Jahre lang Plattenspieler her, die nur die Spindel für das große Loch hatten und daher keine Columbia-Singles mit kleinen Mittelloch abspielen konnten. Das bedeutete, dass man einen RCA-Plattenspieler brauchte, wenn man die neuesten Platten abspielen wollte, die auf etwa 4 Minuten pro Seite begrenzt waren.

Während das RCA-Format keine LPs mit einer Spieldauer von bis zu 20 Minuten/Seite zuließ, war die Öffentlichkeit begeistert davon, bis zu 20 Minuten Musik abspielen zu können ohne die Platte wechseln zu müssen. RCA beugte sich schließlich den Kräften des Marktes und begann (wie andere Hersteller zuvor) mit der Produktion von Plattenspielern mit herausnehmbaren Spindeln. So konnten beide Plattenformate sowie 33 und 45 U/Min abgespielt werden.

Es gibt noch viel mehr zu erzählen, aber in aller Kürze: Deshalb gibt es weltweit zwei verschiedene Formate von 45er-Singles. Die USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal blieben im Allgemeinen, aber nicht ausschließlich, bei den großen Mittellöchern. Das Vereinigte Königreich, Irland, die Niederlande, Südamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland, Norwegen und Schweden dagegen blieben bei kleinen Lochformat.

Schallplatten mit kleinen Löchern können gestanzt werden, d. h. die Lochmitte wird mit einem Stanzwerkzeug vergrößert. Singles mit großen Mittellöchern können mittels Adapter (auch „Spinne“ genannt) an einen Plattenspieler angepasst werden, der nur Schallplatten mit kleinen Löchern abspielt.

In den 1960er Jahren entwickelten die meisten amerikanischen Musikbox-Hersteller ein automatisches Abspielsystem, bei dem Sensoren in der Spindel des Plattenspielers erkannten, ob die aufgelegte Single ein großes oder ein kleines Mittelloch hatte. Wurde ein großes Mittelloch erkannt, kam ein beweglicher Puck (von einem Magneten betätigt) nach oben, um das Mittelloch der Schallplatte auszufüllen und so keine Gleichlaufschwankungen entstanden.

Ein komplizierter Faktor bei der Möglichkeit der beweglichen Nabe war, dass einige Plattenfirmen 7-Zoll-Schallplatten produzierten. Dies waren in der Regel Extended Plays (EPs) mit 2 oder mehr Titeln pro Seite, die mit 33 U/min (nicht 45 U/min) abgespielt werden sollten!

Auch dieser Neuerung bzw. Funktion haben die Hersteller Rechnung getragen, indem sie Systeme zur Geschwindigkeitsänderung anboten, bei dem
1. das Zwischenrad der Musikboxen (AMI, Rock-Ola) auf der gestuften Plattentellerachse auf- oder abwärts bewegt wurde oder
2. die sog. Auto-Speed-Unit von 33 auf 45 rpm umschaltet, wenn eine 7" Single mit großem Mittelloch aufgelegt wird oder
3.  durch die Verwendung von Zubehör wie einem 33-RPM-Netzteil (Wurlitzer).
Aber im Allgemeinen trug dies zu sehr zu den Serviceproblemen der Musikboxen dieser Zeit bei, und die meisten Musikbox-Betreiber betrieben ihre Geräte nur mit Singles mit einem großen oder kleinen Mittelloch. Die EP-Einrichtung wurde im Allgemeinen von den Aufstellern nicht bevorzugt, und die EP's für Musikboxen wurden nach einigen Jahren eingestellt.

Die deutschen Hersteller NSM und Deutsche Wurlitzer entwickelten beide einen Plattenzentriermechanismus, der es der Musikbox ermöglichte, Singles mit beiden Formaten abzuspielen, d. h. Singles mit großen und kleinen Mittellöchern. Somit ist es bei den späten NSM- und Wurlitzer Musikboxen normalerweise nicht erforderlich, Adapter einzubauen oder auszutauschen.

 

Why do some juke boxes have large centre spindles, and some have small centre hole spindles on their turntable – actually why large (1-1/2" dia. centre hole), and why small centre hole (1/4 inch dia.) records?

Cast your mind back a few years when there was a “fight” between the Dutch electronics giant Philips and the Japanese giant Sony. Each had developed a video cassette recording/playing system and the potential profits from having “your” system accepted in the marketplace, were huge.
History shows that Philips won the fight even though the Sony Betamax system was technically superior.

Back in the late 1940’s, just after the war, records were the 10 inch, 78 rpm shellac version with the small 1/4 inch centre hole. Once the decks had been cleared from the war effort, the 2 main players in the recording business, RCA and Columbia in the USA, who were very competitive and hated each other commercially, each went their own way in trying to develop a new recording system and medium – the new medium being polyvinyl which would replace the brittle shellac.
The giant RCA corporation concentrated on developing the 7 inch 45 rpm record (in a project apparently called "Madame X"), and, as it turns out, Columbia’s R&D effort was directed towards long-playing 12 inch records spinning at 33 rpm.

In 1948, just before Columbia released their Microgroove LP format (played at 33 rpm), the chief of Columbia (William Paley) visited RCA on what was most probably a peace and co-operation mission. Columbia was prepared to share its Microgroove recording process with RCA, if the two could agree on other formats.

The story is that the RCA honcho David Sarnoff was livid when he learned from Paley that Columbia had pipped them at the post on the long play format. And according to one story, he called the RCA R&D chiefs (Research & Development) in and berated them in front of Paley. He also pressed on with RCA’s own format for the single, which for reasons not exactly clear (most probably to ease centering on automatic turntables) had the large centre hole. RCA tried valiantly to retrieve something from the R&D disaster and for some years afterwards, they manufactured record players which only had the large hole spindle and which would therefore not play Columbia 7" records with the small centre hole.
This meant that if you wanted to play the latest pop records, limited to about 4 minutes a side, you had to have an RCA turntable.

Because RCA’s format did not allow long play records of up to 20 minutes a side, and because the public was enthusiastic about being able to play up to about 20 minutes of music before having to change a record, eventually RCA succumbed to market forces and started producing (as other manufacturers had already done), record players with removable spindles so as to allow both formats of records and both 33 and 45 rpm speeds to be played.

There’s a lot more to the story, but very briefly, that is why we have the two different formats of 45s around the world. The USA, Canada, Japan, Germany, France, Italy, Spain and Portugal, generally, but not necessarily exclusively stayed with large centre holes. And at that time, the UK, Ireland, Holland, South America, South Africa, Australia, New Zealand, Norway and Sweden cruised with the small hole format.

Small hole records can be "dinked" - that is, have the centre enlarged by a "dinking tool" and large centre holes records can be adapted for use on a turntable which plays only small hole records, with the fitting of an adapter (sometimes called a "spider").

During the 1960's, most American juke box manufacturers developed an autoplay type system where a sensor arrangement in the turntable's spindle, sensed whether the record which had been placed on the deck had a large or a small centre hole, and if it sensed a large centre hole, it brought up a movable hub (operated by a solenoid) to fill the centre hole of the record and provide the grip to the record to avoid wow and flutter due to slippage.

One complicating factor to the up and down centre hub arrangement was that some record companies produced 7 inch records, usually Extended Plays (EP's) of 2 or more tracks each side which were to be played at 33 rpm (not 45 rpm)!

The manufacturers again accommodated this novelty resp. feature by providing a speed change system where either
1. the idler wheel of the jukeboxes (AMI, Rock-Ola) gets moved up or down on the stepped turntable shaft or
2. the auto-speed unit (Seeburg) switches from 33 to 45 rpm when a 7" record with a large center hole is clamped or
3. by using accessories like a 33 RPM power unit (Wurlitzer).
But generally these two facilities added too much to the service problems in the jukeboxes at that time, and most juke box operators operated their jukes only on all large or all small centre hole records. The EP facility was generally not favoured by operators and the EP's for juke boxes ceased to be after a few years.

The German manufacturers NSM and Deutsche Wurlitzer both developed a record-centering ("spearing") mechanism which allowed the juke to play either format hole record, i.e. large or small centre hole were accommodated within the one mechanism, and dinking or fitting adapters is not usually necessary on late model NSM's and Wurlitzer jukes.

 

Die Angaben haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Bei den (importierten) Boxen können im Laufe der Jahre durchaus Veränderungen vorgenommen worden sein. Copyright.

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