FAQ Seeburg Musikboxen im Archiv von Jukebox-World

Seeburg: Pin-Bank

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Funktionsweise (hier Modell 100G)

In der Pin-Bank sind zwei Reihen mit jeweils 50 mechanischen Schaltern angeordnet. Eine Reihe für die A-Seiten und eine für die B-Seiten. Jedes Hebelchen hat einen kleinen Elektromagneten, durch den es in die „Ausgewählt-Position“ gesetzt werden kann. Zurückgesetzt wird es von einem Hubmagneten, der mit dem Abspielmechanismus verbunden ist und zusammen mit diesem von Platte zu Platte fährt.
Sobald ein Pin ausgewählt ist, aktiviert er ein Relais im Selection Receiver, das dafür sorgt, dass der Mechanismus losläuft. Erst wenn der letzte Pin wieder zurückgesetzt ist, bleibt der Mechanismus stehen. Wenn der Mechanismus auf einen ausgewählten Pin trifft (er schließt dann einen elektrischen Kontakt), wechselt er in den Abspielmodus und greift die entsprechende Platte.
Kontakte in der Pin-Bank
Zur Funktion: Wie in diesem Forum schon öfters zu lesen war, sind die 100 Auswahlen bei diesen Jukeboxen in einer 20 x 5 Matrix angeordnet. Es gibt 5 Kontaktblöcke mit jeweils 20 Kontakten. Damit ein Hebelchen gesetzt wird, muss über die entsprechende Magnetspule ein Strom von einer Spannungsquelle nach Masse fließen (und zwar nur über diese eine). Auf der Primärseite (Spannungsquelle) ist daher immer jede 20ste Spule miteinander verbunden (also z.B. Spule 1 mit 21, 41, 61 und 81). Sekundärseitig (Masse) werden über den Kontaktblock jeweils 20 Spulen miteinander verbunden (also z.B. 1 bis 20). Eine bestimmte Tastenkombination sorgt dafür, dass jeweils ein bestimmter Block von 20 Spulen an Masse gelegt wird und eine dieser Spulen primärseitig an die Spannungsversorgung (4 andere Spulen natürlich auch, aber die sind sekundärseitig nicht mit Masse verbunden, und daher nicht von Strom durchflossen). Es wird also bei jeder Tastenkombination genau ein Hebelchen gesetzt.

Zwei typische Fehler in der Pin-Bank
1. Beim Auswählen wird der entsprechende Pin nicht gesetzt. Das kann daran liegen, dass der Elektromagnet defekt ist (das kann man messen), oder dass der Pin zu schwer geht (das ist nach meiner Erfahrung nicht unbedingt fühlbar und auch nur sehr schwer messbar). Bei diesem Fehler kann es passieren, dass der Fehler manchmal auftaucht und manchmal nicht.
2. Bestimmte Pinne werden zwar ausgewählt, haben aber keinen guten Kontakt (das Relais im Selection Receiver wird nicht aktiviert). Bei diesem Fehler kann es z.B. passieren, dass eine Platte ausgewählt wird und nichts passiert. Wird dann eine zweite Platte ausgewählt, werden beide Platten abgespielt. Es kann auch sein, dass die letzte ausgewählte Platte nicht mehr abgespielt wird.
Abhilfe:
Zunächst sollten die Kontakte der Pin-Bank auf ihre Funktion getestet werden. Dafür kann man mit einem Durchgangsprüfer den Kontakt zwischen dem Gehäuse der Pin-Bank und jedem einzelnen Kontakt an der Seite der Pin-Bank (ich meine die Kontaktzungen, die von den vertikal beweglichen 20-fach Kontaktblöcken oben unter der Abdeckung der Pin-Bank an Masse gelegt werden) messen, wenn der jeweilige Kontaktblock (von Hand) bis zum Anschlag heruntergedrückt wird. An jedem Kontaktblock ist ein Kabel angelötet (das Kabel verbindet die Kontaktblöcke mit Masse). Diese Lötstelle ist relativ oft gebrochen. Darauf sollte man also auf jeden Fall achten. Wichtig ist, die Pin-Bank Kontakte nicht zu schmieren.
Sind die Kontakte in Ordnung, muss man die Pin-Bank zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen. Diese Arbeit gilt als schwierig und kann ca. 5 bis 8 Stunden dauern. Man kann diese Arbeit schlecht unterbrechen, denn es sind viele kleine Teile beteiligt für die man so leicht keinen Ersatz bekommt.

Einen ausführlichen Bericht zum Zerlegen und Zusammenbauen finden Sie hier: Pinbank 100G

 

 

Zwei typische Fehler in der Pin-Bank

1. Beim Auswählen wird der entsprechende Pin nicht gesetzt.
Das kann daran liegen, dass der Elektromagnet defekt ist (das kann man messen), oder dass der Pin zu schwer geht (das ist nach meiner Erfahrung nicht unbedingt fühlbar und auch nur sehr schwer messbar). Bei diesem Fehler kann es passieren, dass der Fehler manchmal auftaucht und manchmal nicht.
2. Bestimmte Pinne werden zwar ausgewählt, haben aber keinen guten Kontakt (das Relais im Selection Receiver wird nicht aktiviert).
Bei diesem Fehler kann es z.B. passieren, dass eine Platte ausgewählt wird und nichts passiert. Wird dann eine zweite Platte ausgewählt, werden beide Platten abgespielt. Es kann auch sein, dass die letzte ausgewählte Platte nicht mehr abgespielt wird.
Abhilfe:
Zunächst sollten die Kontakte der Pin-Bank auf ihre Funktion getestet werden. Dafür kann man mit einem Durchgangsprüfer den Kontakt zwischen dem Gehäuse der Pin-Bank und jedem einzelnen Kontakt an der Seite der Pin-Bank (ich meine die Kontaktzungen, die von den vertikal beweglichen 20-fach Kontaktblöcken oben unter der Abdeckung der Pin-Bank an Masse gelegt werden) messen, wenn der jeweilige Kontaktblock (von Hand) bis zum Anschlag heruntergedrückt wird. An jedem Kontaktblock ist ein Kabel angelötet (das Kabel verbindet die Kontaktblöcke mit Masse). Diese Lötstelle ist relativ oft gebrochen. Darauf sollte man also auf jeden Fall achten. Wichtig ist, die Pin-Bank Kontakte nicht zu schmieren.
Sind die Kontakte in Ordnung, muss man die Pin-Bank zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen. Diese Arbeit gilt als schwierig und kann ca. 5 bis 8 Stunden dauern. Man kann diese Arbeit schlecht unterbrechen, denn es sind viele kleine Teile beteiligt für die man so leicht keinen Ersatz bekommt.

Einen ausführlichen Bericht zum Zerlegen und Zusammenbauen finden Sie hier: Pinbank 100G

 

 

Wahlprobleme bei meiner Seeburg HF100G
von Ralf Flechtker
Meine Box wählte nicht alle Platten, es wurden verschiedene Wahlen nicht gemacht, dabei waren es nicht nur Fehlwahlen wie z.B. alle der Taste F, G oder nur alle 1, 3, 4 oder ähnlich. Nein willkürlich, ohne einen Zusammenhang bestimmter Zahlen oder Buchstaben.

Zunächst habe ich alle Kontakte der Tastatur gereinigt und wo nötig justiert, das war nicht die Ursache, also weiter. Alle Steckverbindungen, die auf das Netzteil gehen, überprüft und auch diese Kontakte an den Steckern gereinigt. Auch das hat nichts gebracht.

Weiter habe ich das Netzteil (Stepper) und das Kreditgerät (sitzt auch auf dem Netzteil) durchgesehen, alle Kontakte gesäubert und auch justiert. Das hatte auch nicht den gewünschten Effekt. Da war guter Rat teuer, was nun?

Habe mein Problem hier im Forum berichtet und es kam eine Menge Feedback. Es soll an der Pinbank liegen, diese sitzt auf der Rückseite der Box hinter den Schallplatten.

OK, dann erst mal ausbauen, habe die Pinbank dann einfach so angeschlossen und auf den Boden gelegt. Zum Testen habe ich den Scan Schalter umgelegt, so das die Maschine nicht losfährt, aber Wahlen gemacht werden. Hier konnte ich erneut feststellen, es wird einfach nicht alles gewählt.

Habe dann die Pinbank von oben her aufgeschraubt und die 5 x 20 Kontakte gründlich mit Reinigungsbenzin gesäubert (jeweils 2 Sprengringe halten die Kontakte) das wurde auch wohl Zeit, denn diese waren schon verdreckt. An dieser Stelle sollte man aufpassen, ob auf jedem der 5 Blöcke jeweils ein Kabel von (oben drauf gesehen) angelötet ist. Ich habe 2 gehabt, die locker waren. Also alles wieder anlöten und zusammengebaut. Habe wieder die Pinbank auf den Boden gelegt und angeschlossen. So, wieder getestet, aber auch das war nicht die Lösung.

Was jetzt folgt, dauerte mit Sicherheit 8 oder 9 Stunden mit voller Konzentration, damit nichts verloren oder übersehen wird.

 

Jetzt bin ich der Pinbank von unten angegangen. Zunächst die Rahmenplatte vom Chassis entfernt, so das 5 „Pertinaxplatten“ zu sehen waren. Ich habe zunächst die Verbindung der Leiterplatten abgeschraubt. Jeweils 2 Schräubchen, danach an einem „Block“, 4 Schrauben gelöst - Vorsicht, die Platine steht unter (Feder) Spannung. Die Platte kann man abheben und zum Vorschein kommen 20 Hebel mit jeweils einer Feder und einer kleinen rechteckigen Metallplatte (Kontaktniete). Kontrolle, ob tatsächlich alle 20 Kontaktnieten aufliegen, damit nichts verloren geht.
Die Kontaktnieten genau ansehen, dann erkennt man, das sie eine Kerbung haben und diese zu den Spulen zeigen. Am besten Fotos machen und aufschreiben, es soll ja wieder alles zusammenpassen beim Einbau.

Diese Prozedur habe ich an allen Blöcken ausgeführt und die 100 Pinne einzeln heraus gezogen und beim Einlegen in Reinigungsbenzin darauf geachtet, das sie immer komplett sind. (Ich hatte immer Angst, die Kontaktnieten zu verlieren.) Nun war die Pinbank „leer".

Alles, was ich sehen konnte, habe ich gereinigt. Mit dem Messgerät (auf 200 Ohm stellen) habe ich alle 100 Spulen durchgemessen. Vorsicht, dass kein Drähtchen von der Spule beim Hantieren mit dem Messgerät abgerissen wird, ein Draht liegt unter einer Pappabdeckung, der andere ist mit 2 Kabeln angelötet, als Kontakt. Dabei habe ich eine defekte Spule ermitteln können weil sie völlig andere Ohmwerte aufwies. Auch eine Sichtprüfung hat die angekohlte Spule als Täter übermittelt. Wie gesagt, es war eine Spule, die defekt war.

OK, dann muss sie halt ersetzt werden. Leicht gesagt, denn nun muss wieder der obere Kontaktblock (20 Kontakte, die ich am Anfang schon gesäubert hatte), gelöst werden, weil die Spulen von dort mit 2 Schrauben gehalten werden. Außerdem ist der dortige „Gruppenmagnet“ auch an 2 Kabeln angelötet, also ablöten, sonst wird es nichts. Alle anderen 20 Kabel die an die Spulen gehen, müssen auch abgelötet werden, hört sich schlimm an, ist es aber nicht, weil man das System leicht erkennen kann. (Z.B. K9 ist mit H9,F9,D9 und B9 verbunden, alle weiteren Zahlen dementsprechend auch.)

Jetzt endlich hatte ich 10 Spulen auf einem Träger in der Hand und musste nur noch die Defekte auslöten, aber Achtung, es sind immer 2 Spulen mit einer „Speednut" (Klemme) versehen und die gehen echt schwer ab. Danach aber ging die Spule gut heraus.

Jetzt erst mal eine Suchanzeige starten und während der Wartezeit habe ich alles andere gesäubert. Bei den „Pinchen“ bin ich einzeln vorgegangen. Die Kontaktnieten haben eine polierte Seite, diese zeigt zur „Pertinaxplatine“. Schön blank poliert mit einem Pinsel und Wattestäbchen gingen alle Ansätze gut ab. Eine Niete hatte eine Art „Verkohlung“ und hatte dadurch eine „Beule“ also auch hierfür Ersatz suchen.

Nun noch die (5) „Pertinaxplatten" reinigen. Sie haben 2 durchgehende Leiterbahnen, die habe ich auch vom Schmutz befreit und in der Mitte geht die Führung für die Kontaktnieten durch, also diese besonders gut reinigen, damit die Kontaktnieten auch guten Kontakt bekommen.

Jetzt kam das mir angekündigte „Kniffelige" zusammenbauen. Ich habe immer einen Pin komplett zusammengestellt, noch einmal die Kontaktniete mit einem Wattestäbchen gesäubert und dann im ersten Block eingesetzt, am besten immer einen oben und dann einen darunter einsetzen (alle in einer Reihe und dann die nächste Reihe nehmen, klappt nicht wirklich, weil man sehr kleine Fingerchen braucht.) Also aufpassen das die polierte Seite der Kontaktniete oben ist und die Kerbung immer zu den Spulen zeigt. Alle 20 Pinne eingesetzt und eine Endkontrolle gemacht, ob wirklich alle in der richtigen Position mit der Kerbung und der polierten Kontaktniete sitzen. Danach die "Pertinaxplatte" mit Gefühl aufsetzen und darauf achten, das alle 20 Pinne durch die dafür vorgesehenen Öffnungen kommen. Mit etwas Druck auf die Platte die 4 Schrauben (das sind die 4 Äußeren auf der Platte) wieder anziehen. An dieser Stelle habe ich einen Funktionstest gemacht, ob die Kontaktnieten auch mit der Pertinaxplatte Kontakten. Also ein Kabel vom Messgerät an die äußere Kontaktbahn angeschlossen (das sind die 2 Anschlüsse die von Block zu Block gebrückt werden und von oben zu sehen sind) und mit der Krokodilklemme an einen Pin und diesen dann zur Mitte bewegt, alle 20 Pinne habe ich so „durchgeklingelt, ob Kontakt ist. Hier gab es nichts zu beanstanden, die sauberen Kontakte gehen ab wie Schmitz Katze. Habe dann meine neue Spule eingelötet und auch eine neue Kontaktniete eingesetzt. (Der Ersatz war allerdings nicht blank poliert, sonder Kupferfarben und blank.) Somit konnte ich auch den letzten Block wieder herstellen. Alles wieder zusammengebaut und außerhalb der Box erst einmal getestet. Alles was ich so wählte funktionierte.

Guter Dinge habe ich dann die Pinbank wieder in die Box gebaut.

Soweit meine Erfahrungen mit der Pinbank, alles in allem kann man das Teil gut abbauen und auch reinigen, da ist im Lauf der Zeit doch schon viel Dreck und Anhaftungen zusammen gekommen. Nur denkt daran, es geht nicht sehr schnell und aufpassen das nichts verloren geht.

Viel Erfolg wünscht euch, Ralf F.

 

Die Angaben haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Bei den (importierten) Boxen können im Laufe der Jahre durchaus Veränderungen vorgenommen worden sein. Copyright.

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