1. Problem: Der Greifarm
einer Rock-Ola der 400er Serie (z.B. 456) funktioniert nicht mehr
richtig. Er legt die Single noch knapp auf den Teller, die dann von sich
aus in die richtige Position rutscht. Am Ende fasst der Hebearm die
Single aber gar nicht mehr, sondern verschiebt sie nur ein wenig und
dreht dann leer an den Kranz zurück. Kann mir jemand erklären, was ich
machen oder wo ich schrauben muss, um den Hebearm wieder ins Lot zu
bringen?
Antwort:
Vermutlich ist das Getriebe bzw. der Greifmechanismus verharzt. Hol dir
mal ein Dose gutes Sprühöl - also WD 40 oder Ballistol (bitte kein
Nähmaschinen Öl oder ähnliches Klebezeug!).
Am Greifarm unten befindet sich ein verchromter Zapfen, der raus fährt
und so die Platte greift. Wahrscheinlich ist dieser verharzt. Diesen
vorsichtig mit dem Öl einsprühen und von Hand bewegen, so wie du auch
allen anderen Gelenken und Lagern am Getriebe mal ein wenig Öl
spendierst. Eigentlich sollte sich das dann bessern.
Eine gründliche Reinigung des Mechanismus wäre zwar die langfristig
bessere Lösung, aber erstmal tut es dies Vorgehen auch.
Justierung des Greifarmes
2. Problem: Bei einer Rock-Ola
mit linksseitigem Magazin (Modelle 404, 414, 418 ff.) nimmt der Greifer
nach dem Abspielen der Single diese am Bogen zwar auf, bevor er aber
sich richtig zusammengezogen hat, fährt er schon hoch.
Die Single rutscht aus der Führung am Schaft heraus und fällt auf den
Plattenteller zurück.
Das Plattenholen aus dem Karussell funktioniert einwandfrei.
Antwort: Auf Anhieb würde ich sagen, dass der
Greifermechanismus dringend geölt werden sollte. Wenn ich mich richtig
erinnere, dann fährt er federbelastet zu, um die Platte nicht zu
beschädigen.
Wenn durch altes, falsches oder zu wenig Schmiermittel eine zusätzliche
Dämpfung auftritt, dann kann es sein, dass das Zufahren dadurch
verzögert wird. Am Timing kann man bei den Rock-Ola Greifermechanismen
eigentlich nichts verändern.
Auf alle aufeinander gleitenden Flächen sollte nur Öl und auf keinen
Fall Fett kommen. Viel muss es auch nicht sein. Danach sollte man den
Greifer oft betätigen (also Platten auswählen und sofort wieder Canceln).
Um nichts kaputt zu machen, macht man das am besten ohne Platten und
eventuell auch ohne Plattenteller. Solange sich überhaupt noch etwas
bewegt, sind die Chancen sehr gut. Schwierig wird es, wenn der
Mechanismus komplett fest sitzt.
Zwischenfrage:
Wollte den Rat (mit Ballistol schmieren) in die Tat umsetzen.
Ich habe eine alte Single genommen, eingesetzt und gestartet. Der
Greifer fährt ins Magazin und möchte die Single nehmen >>> Schluss.
Kein Rucken, nichts geht mehr. Der "Mechanic Circuit Breaker" hat
angesprochen. Bei Betätigung startet nur kurz der Plattenteller >>> der
"Mechanic Circuit Breaker" spricht wieder an.
Kann eine eventuelle Verharzung den Motor zum Stillstand bringen? Wenn
dem so ist, was hilft? Motor ausbauen, um am Getriebe die Mechanik an
ihren Startpunkt zurückzufahren? Oder müsste das ganz Getriebe zerlegt
werden?
Antwort:
Meiner Meinung nach sollte zunächst der Greifermotor losgeschraubt
werden, so dass das Ritzel nicht mehr im Eingriff ist. Dann kann das
Zahnrad von Hand gedreht und festgestellt werden, ob der Mechanismus
wirklich klemmt und wenn ja, wie sehr.
Wenn er sich nicht bewegt würde ich ihn ausbauen. Ich finde, das geht am
leichtesten, wenn man den gesamten Mechanismus aus der Box nimmt. Dann
kommt man besser an die Schrauben.
Hinweis: Beim Versuch, den Mechanismus
wieder gängig zu bekommen, sollte nicht der Bogen des Plattengreifers
als Hebel benutzt werden! Er ist leicht zu verbiegen und schwierig
wieder zu richten.
Ergebnis:
Nachdem ich den Motor + Getriebe abgeschraubt habe, konnte ich wie
beschrieben die Mechanik von Hand bewegen. Dann habe ich bemerkt, dass
die Zähne der zwei "Hauptritzel" zueinander verschoben waren - deswegen
auch die Blockierung.
Die Zähne in eine Reihe zu bringen, war zwar möglich, die Blockade blieb
aber. Jetzt erst ist mir aufgefallen, das das hintere Ritzel
Aussparungen für die Funktion des Greifens hat. Habe dann an den Tipp
(Thema "Verharzung) gedacht.
Also: hinteres Ritzel von der Welle geschoben, gereinigt und mit
Ballistol eingefettet. Damit war die Funktion wieder einwandfrei.
Justierung des Greifarmes |
Der Greifarm einer Rock-Ola 424, der die Platten holen soll, ist auf
halber Strecke stehen geblieben. Wenn man eine Platte anwählt,
bewegt sich nur der Selector und sonst gar nichts. Liegt es am Motor
oder ist es ein anderes Problem?
Antwort:
1. Schritt - Sicherungen und Scan-Schalter überprüfen:
wenn der Greifermotor auf halbem Weg stehen bleibt, kann das
verschiedene Ursachen haben. Die einfachste davon ist, daß der
Serviceschalter ausgeschaltet ist. Das ist der kleine Hebel vorne auf
dem Mechanismus, der mit ON - OFF - SCAN (oder so ähnlich) beschriftet
ist. Der Schalter muß in Stellung ON (oder OPERATE) stehen.
Als nächstes sind die Sicherungen zu überprüfen. Die Sicherungen nicht
nur ansehen, sondern mit einem Ohmmeter durchmessen. Sie befinden sich
auf dem Blechkasten neben dem Verstärker. Wenn die Sicherungen in
Ordnung sind oder sofort wieder eine durchbrennt, dürfte ein anderer
Fehler vorliegen.
2. Schritt - Mechanismus auf Verklemmung überprüfen:
am Greifermotor befindet sich unten eine Rändelschraube. Diese kann (Box
ist ohne Strom) von Hand gedreht werden. Dies sollte in eine Richtung
ohne großen Widerstand möglich sein. Bei langem Weiterdrehen müsste der
Greifarm ganz, ganz langsam seine Tätigkeit fortsetzen und die Platte
auflegen. Wenn permanent weitergedreht wird, geht der Greifarm wieder in
die Ausgangsstellung zurück und stellt die Platte zurück ins Magazin.
Probier dann noch einmal zu wählen, vielleicht war nur was verklemmt.
Wenn sich die Schraube nicht drehen lässt, könnte der Greifermotor
defekt oder stark verschmutzt sein.
3. Schritt - verharzter Mechanismus:
es ist möglich, daß der Greifermechanismus schwergängig ist. Wenn der
Motor ausgebaut ist, müßte sich das große Zahnrad relativ leicht von
Hand drehen lassen und dabei den Greifer vorwärts oder rückwärts
bewegen. Wenn das nur schwer oder gar nicht möglich ist, steckt der
Greifermechanismus fest.
Wichtig: zum Bewegen keinesfalls am Greiferbügel mithelfen, denn
dieser ist leicht zu verbiegen , aber nur sehr schwer wieder
auszurichten.
Solange sich noch etwas bewegt, kannst versucht werden, Öl auf die
Lagerstellen zu geben und den Mechanismus wieder gängig zu machen. Wenn
er komplett feststeckt, muß er zerlegt, gereinigt und neu geschmiert
werden.
4. Schritt - defekter Greifermotor:
der Motor müßte, wenn kein elektrischer Fehler vorliegt, im ausgebauten
Zustand laufen. Wenn nicht, sind die Kohlen und der Anker zu überprüfen.
Evtl. sind die Kohlen zu sehr abgenutzt oder der Anker hat einen
Windungsschluß oder die Kollektoren sind zu sehr eingelaufen.
Justierung des Greifarmes |
Bei einer Rock-Ola 445 soll die Single nach dem Abspielen ins Magazin
transportiert werden. Dabei verklemmt die Welle, die den Greiferarm
bewegt. Der Motor dreht nach rechts. Kann der Greiferarm von Hand auch
bewegt werden, wenn der Motor ausgebaut ist?
Antwort:
Die Schrauben vom Motor können gelöst werden, dann kann mit der Hand
alles bewegt werden.
In der Regel ist ein verharzter mechanismus die Ursache für das
beschriebene Problem. Kurzfristig läßt sich das fast immer mit Ballistol
oder einem ähnlichen Sprühöl beheben. Um den Fehler für lange Zeit zu
beheben, ist der Greifermechanismus zu zerlegen, zu reinigen und zu
schmieren.
Auf dem Greiferbock gibt es zwei Wellen. Die untere wird vom Motor
angetrieben. Sie betätigt auch den Tonarm und die Nockenschalter. Neben
dem Greiferbock gibt es noch ein etwas breiteres Zahnrad, das in zwei
Zahnräder auf der oberen Welle eingreift. Das innere Zahnrad auf der
oberen Welle schwenkt den Greiferarm, das äußere öffnet und schließt den
Greifer. Die beiden Zahnräder sind nicht miteinander verbunden. Am
inneren Zahnrad fehlen einige Zähne. Wenn der Motor zu laufen beginnt,
wird erst einmal nur das äußere Zahnrad bewegt und der Greifer schließt
sich, um die Platte festzuhalten. Wenn die Zähne des inneren Zahnrades
in Eingriff kommen, bewegen sich die beiden Zahnräder synchron. Sobald
die Platte auf dem Plattenteller liegt, ist der letzte Zahn das inneren
Zahnrades erreicht und dieses dreht sich nicht mehr mit. Das äußere
Zahnrad läuft noch ein Stück weiter, um den Greifer zu öffnen und zwar
so lange, bis der Nockenschalter betätigt wird und den Motor abschaltet.
Beim Zurücklegen der Platte passiert das gleiche in umgekehrter
Reihenfolge. Natürlich läuft der Motor dabei in die andere Richtung.
Nach dem Zusammenbauen solltest Du durch händisches Bewegen
kontrollieren, ob alles reibungslos läuft.
Die beiden Zahnräder aud der oberen Welle kannst Du problemlos abnehmen,
nur solltest Du die Stellung der Zähne sorgfältig markieren, damit Du
sie wieder in dier gleichen Position montieren kannst. Das innere
Zahnrad geht nur ab, wenn die untere Welle etwa in Mittelstellung steht
(Greifer halb aus dem Magazin).
Wenn der Motor ausgebaut ist, sollte sich das Zahnrad leicht von Hand
drehen lassen. Der greifer selbst besteht aus zwei Teilen, die mit einer
Feder zusammengedrückt werden, um die Platte festzuhalten. Wenn der
Greifer geschlossen ist, sollte sich der Geiferbügel einige Millimeter
aus dem Mittelstück ziehen lassen und der andere Teil sollte
einzudrücken sein. Dabei darf nichts klemmen oder kleben. Wenn die
Zahnräder auf der oberen Welle ab sind, müßte der Greifer ganz leicht zu
schwenken sein. Ebenso müßte sich die obere Welleum etwa 30° gegenüber
dem Greifer nach links und rechts verdrehen lassen und dabei den Greifer
öffnen. Das geht etwas schwerer, weil die Federkraft, die den Greifer
schließt, überwunden werden muß.
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