FAQ Seeburg Musikboxen im Archiv von Jukebox-World

Seeburg Abspielung

Copyright
 

Auf- und Ablegen der Schallplatte - allgemeine Funktion - Modelle mit 45 rpm

Im Laufwerk gibt es eine Hauptnockenwelle, die das Auflegen und Zurücklegen der Platte steuert. Diese macht beim Auflegen und beim Zurücklegen jeweils eine halbe Umdrehung. Eine Nocke auf der Nockenwelle ist die Clutch Shifting Cam. Darauf läuft eine Rolle des Clutch Shifting Lever, der über weitere Hebel die die Kupplung betätigt. Die Clutch Shifting Cam hat zwei unterschiedlich tiefe Vertiefungen.
So lange die Rolle auf der hohen Oberfläche lauft, ist das Laufwerk im Transfermodus, d. h. die Platte wird aufgelegt oder zurückgelegt.
Wenn die Rolle in die seichtere Vertiefung (die Play Notch) fällt, wird die Kupplung in den Playmodus geschaltet, d. h. es wird nur mehr der Plattenteller angetrieben. Wenn die Rolle in die tiefere Vertiefung (die Scan Notch) fällt, schaltet die Kupplung auf den Scanmodus, d. h. das Laufwerk fährt hin und her.
Wenn die Rolle in eine der Vertiefungen fällt, bleibt der Zustand normalerweise erhalten, bis das Trip Solenoid anzieht.

Wenn die Schallplatte sofort wieder zurückgelegt wird, ohne daß das Trip Solenoid anzieht, kann das nur bedeuten, daß die Rolle nicht in die Vertiefung fällt. Es ist nun durch genaues Beobachten zu ergründen, wodurch sie behindert wird. Der Clutch Shifting Lever wird durch eine relativ starke Feder nach unten gezogen. Es könnte auch sein, daß diese Feder lahm oder überdehnt ist. Ich habe auch schon einmal eine falsche (zu schwache) Feder an dieser Stelle gefunden.

 

 

Single wird auf- und dann sofort ohne Abspielen zurück gelegt. Modelle mit 200 Wahlen u. vgl.bare

Das Problem kann sowohl mechanisch als auch elektrisch verursacht werden.
Mechanisch: Die Laufwerke 245STxx von Seeburg neigen dazu - wenn sie wenig bewegt werden - dass die Kupplung bzw. die Betätigungshebel durch alte Schmierstoffe verharzen und schwergängig sind. Das führt dazu, dass das Laufwerk vom Plattentransport nicht in den Spielmodus kommt und die Platte gleich wieder weggeräumt.
Das nachfolgende Bild zeigt die Kupplungshebel auf der rechten Laufwerksrückseite. Die roten Pfeile zeigen auf die Hebel, die sich leicht und unabhängig von der Achse (blauer Pfeil) bewegen sollen. Wenn sich die Achse mit einem Hebel mitdreht ist das wahrscheinlich der Fehler. 
Damit man etwas sieht, das Laufwerk ganz nach rechts fahren, den Mechanik-Schlitten nach vorne ziehen und die Verkleidungen abschrauben.

laufwerk Laufspule

 

Elektrisch: Es könnte sein, dass der Plattenendschalter (Mikroschalter) "klebt" oder defekt ist und damit die Trip-Spule bereits jetzt statt wie normalerweise am Plattenende in Funktion tritt und die Platte weggeräumt. Ob das der Fall ist kann man gut beobachten wenn man die Laufwerksverkleidung abnimmt und schaut, ob die große Spule sofort nach Absetzen des Tonarms wieder anzieht. Am besten kann man das Arbeiten der Spule sehen, wenn man auf den Hebel schaut (roter Kreis).
ACHTUNG IM BETRIEB: Finger weg! 115Volt AC sind in der Nähe!

laufwerk 245STxx

 

 

Single wird kurz angespielt, zurückgelegt, wieder angespielt usw. - für Modelle M100A - SMC3

Eine ausführliche Erläuterung (in Englisch) dieses Problems finden Sie auf der Seite von Tony Miller †, ehemaliger Seeburg Techniker:
Single wird kurz angespielt, zurückgelegt, wieder angespielt usw. - für Modelle M100A - SMC3

 

 

Die Platte wird aus dem Magazin genommen, für einen kurzen Moment angespielt und dann wieder zurückgelegt. Danach geht das Laufwerk in Ruheposition bzw. wiederholt den Vorgang. Modelle mit SCC.

Das "Trip Relay", das oben auf dem Control Center (SCC9) aufgesteckt ist, sollte gründlich überprüft werden. Erfahrungsgemäß liegt der beschriebene Fehler an verschmutzten Kontakten dieses Relais'. Ersatz für das Trip-Relais findet man bei Stamann Musikboxen.
Die Tür mit den beiden Lautsprechern herausnehmen, um an das sog. Netzteil ("Solid State Control Center SCC9) der SX100 zu kommen. 
Es muß eine Verriegelung gelöst werden - dann kann man das Teil herausziehen. In der Mitte ist das "Trip Relay" aufgesteckt (gesichert mit einem Federbügel). Das Relais vorsichtig abziehen, die Schutzkappe lösen und dann die Kontakte reinigen. Dies geschieht am besten mit einem Radiergummi oder Leder bzw. einer Kontaktfeile, in keinem Fall aber mit Schleifpapier! Letzteres zerstört die Kontakte.

Bitte beachten, dass auch der Tonarmendschalter richtig justiert ist.

SCC9

 

 

Nach dem Abspielen der Platte verbleibt diese im Selector und wird nicht mehr automatisch zurück gelegt. Erst wenn der Knopf an der Fernbedienung (reset) gedrückt wird, wird die Platte zurück gestellt. Ist das vielleicht ein Kontaktproblem oder ein mechanischen Problem?
Modelle ab S100 und SS160 (1966/67) bis E100-78 (1978).

Es hört sich so an, als ob der Magnet vom Tonarm-Endschalter "wandern" gegangen ist. Der Endschalter (das durchsichtige Plastikteil links unten am Tonarm) ist ein Reed Kontakt, der durch Magnetismus bewegt wird. Der Magnet dazu sitzt genau gegenüber (etwa 7x 4mm).
Oft läßt nach der langen Zeit der Kleber nach und der Magnet rutscht runter in die Mechanik bzw. hält sich da Irgendwo fest.

Weitere Hilfe finden Sie auf der Seite von Tony Miller:
Single wird nicht zurückgelegt - weder automatisch noch durch Betätigen des Löschknopfes noch über den Fernregler (Cannot reject record, either automatically when it finishes, from the switch on the back of the cabinet, or from the optional PRVC.)

 

 

Der Schlitten fährt nach der Wahl zur entsprechenden Single, legt diese auf, legt sie sofort zurück, legt sie wieder auf usw. Das wiederholt sich kontinuierlich, ohne daß die Single gespielt wird.
Wie oben beschrieben sollte das sog. Trip-Relais auf der Steuereinheit (SCC, DCC) kontrolliert und ggfs. gereinigt werden. 
Bleibt dieses jedoch dauerhaft angezogen, sobald es einmal anzieht, gibt es nicht viele Fehlermöglichkeiten. Das Trip Relay wird durch den Thyristor SCS eingeschaltet, sobald eine gewählte Platte gefunden wird. Der Thyristor bleibt leitend, solange Strom durch ihn fließt. Um den leitenden Zustand zu beenden, muß daher der Strom durch den Thyristor unterbrochen werden. Dafür gibt es einen Stromkreis (Kontakt 1E1 des Trip Relay und Kontakt 3M1 auf dem Laufwerk), der den Thyristor kurzschließt. Kontakt 1E1 wird geschlossen, wenn das Trip Relay anzieht, Kontakt 3M1 ist im Scan Modus geschlossen. Wenn eine gewählte Platte gefunden wird, schaltet der Thyristor, das Trip Relay ein (und damit wird auch das Trip Solenoid am Laufwerk aktiviert). Sobald das Trip Relay eingeschaltet ist, fließt der Strom nicht mehr über den Thyristor, sondern durch den oben genannten Stromkreis 1E1 und 3M1, der Thyistor sperrt daher wieder. In der Folge öffnet dann der Kontakt 3M1 und das Trip Relay fällt ab.
Wenn der Kontakt 3M1 verschmutzt oder schlecht justiert ist, kann es zu dem beschriebenen Fehler führen. Der Kontakt 3M1 ist der unterste Kontakt auf dem großen Kontaktsatz vorne oben auf dem Laufwerk.Er muß geschlossen sein, wenn das Laufwerk im Scan - Modus ist.
 

 

Es wird immer die gleiche Single abgespielt, bis der Reject-Taster betätigt wird.
Das ist vermutlich ein mechanisches Problem. Über dem Hebelwerk für die Kupplung gibt es den Safety Lever. Das ist ein horizontaler Bolzen etwa in Höhe des Plattentellers, der nach links (von hinten gesehen) geschoben wird, während die Platten in Spielposition gehoben, bzw. zurückgelegt wird. Wenn die Platte wieder im Magazin liegt, wird er losgelassen und muß mit Federkraft nach rechts gehen. Wenn dabei die Platte noch nicht ganz im Magazin liegt (weil sie irgendwo hängen geblieben ist) oder wenn der Bolzen schwergängig ist, fällt der Hebel am linken Ende auf die Rolle und verhindert, daß die Kupplung in den Scanmodus umschalten kann. Die Platte wird daher erneut hochgehoben und abgespielt.
Vermutlich reicht es, den Safety Lever mit zugehörigen Teilen mit einem Sprühöl einzusprühen (z.B. Ballistol), um ihn wieder leichtgängig zu machen. Ansonsten schafft eine gründliche Reinigung Abhilfe.
 

 

Alle Singles einer USC2 (und vergleichbare Modelle) werden ohne Wahl automatisch nacheinander gespielt, erst die A-, dann die B-Seiten. Die Serviceschalter bewirken nichts. Bei Wahl über Tastatur hört man nach der dritten Ziffer ein Relais klicken.

Vermutlich wurden mit Hilfe des Batterietricks alle 160 Titel vorgewählt und diese werden nun abgespielt. Wenn alle Titel abgespielt wurden, sollte das Laufwerk in die Parkposition fahren.
Das Klick nach Eingabe der dritten Ziffer ist normal. Es ist das Solenoid auf der Scan Control Unit, das den Suchlauf steuert. Es ist ein Hinweis daauf, daß die Elektronik eine Wahl erkannt hat. Allerdings ist es möglich, daß die Wahl trotzdem nicht eingeschrieben wurde.
Das ist die Funktion der Service Schalter:

  • Setzt / Mech. Start:
    startet den Laufwagen, der einmal hin und her fährt und dann rechts stoppt. Für den normalen Spielbetrieb muß der Schalter auf "No" stehen

  • Aus / Mech. Stop:
    durch zweimaliges Betätigen bleibt der Laufwagen stehen

  • Plattensperre / Record Reject:
    die gerade gespielte Single wird unterbrochen und zurückgelegt

  • Kredit / Credit:
    gibt ein Spiel ohne Münzeinwurf frei, werksseitig in Höhe eines US-10 Cent Kredits

  • SELECTION PASS (NO / YES): Auf NO stehend werden der Read Out Impuls unterdrückt und eventuell gesetzte Wahlen weder ausgelesen noch gelöscht. Auf YES stehend kann ein Suchlauf mittels MECH START gestartet werden, nicht aber über die Tastatur.

Bevor nun irgendwelche Reparaturarbeiten durchgeführt werden können, müssen alle gespeicherten Wahlen gelöscht werden. Das geschieht normalerweise durch Abspielen. Eine schnellere Möglichkeit ist, die Impulsleitung (Cinchstecker) vom Digital Control Center abzuziehen und einen Suchlauf zu starten (mit dem Serviceschalter oder durch die Wahl eines Musikstücks). Wenn die Impulsleitung abgesteckt ist, werden die Wahlen zwar gelöscht aber nicht abgespielt. Wenn das Laufwerk danach in die Parkposition fährt, sollten alle Wahlen gelöscht sein. Dann die Impulsleitung wieder einstecken und einen weiteren Suchlauf mit dem Serviceschalter starten. Das Laufwerk dürfte jetzt nur mehr zweimal hin und herlaufen.

Sollte das nicht der Fall sein, ist die wahrscheinlichste Fehlermöglichkeit eine schlechte Masseverbindung zwischen Tormat und Impulsverstärker.
Dazu eine genauere Betrachtung der Vorgänge beim Auslesen: wenn ein (durch die Elektronik genau definierter) Strom-Impuls über die Tormat-Kontakte durch einen Magnetkern geschickt wird, wird ein Spannungsimpuls in der Impulsleitung induziert. Dieser Impuls ist aber zu klein, um den Thyristor (Impulsverstärker) zu zünden. Wenn der Magnetkern durch den Stromimpuls ummagnetisiert wurde, ist der entstehende Spannungsimpuls wesentlich höher und kann den Thyristor zünden.
Denkbar, aber eher unwahrscheinlich ist noch eine zu hohe Auslesespannung sowie ein Fehler im Impulsverstärker.

 

Die Angaben haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Bei den (importierten) Boxen können im Laufe der Jahre durchaus Veränderungen vorgenommen worden sein. Copyright.

<<<  zurück zur Archiv-Übersicht

Ein Service von
Jukebox-World Jukeboxen Jukeboxes Jukeboxparts Jukebox parts
Copyright by Stamann Musikboxen