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Wahlablauf bei Wurlitzer

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Ablauf der Wahl bei Wurlitzer 1700, 1800 u.a.

Der Wahlvorgang funktioniert folgendermaßen:

  1. Wahl getätigt: Stift springt am Selector.
    In dem Moment sollte das Override Relay im Verstärker anziehen. Dadurch werden die Heizung der Gleichrichter-Röhre 5U4GB und der Plattentellermotor eingeschaltet. Das müßte zu sehen sein. Außerdem wird die Betriebsspannung für den Mechanismus mittels der sog. Override Switches eingeschaltet. Das sind drei Kontakte, die innerhalb des Kranzes der Wahlpins montiert sind. Wenn ein Wahlpin gesetzt wird, muß mindestens einer der Kontakte schließen.

  2. Der gesprungene Stift stellt eine Metallplatte schief (innen im Selector), was auf einen Mikroschalter übertragen wird und diesen betätigt.
    (Hinweis: Die Justierung des Mikroschalters (= Schaltpunkt) wird von hinten seitlich am quadratischen Teil des Selectors durch einen Schlitz durchgeführt).

  3. Jener Mikroschalter läßt den Magazinmotor anlaufen.

  4. Der Antriebsmotor läuft mittels Transfer Switch an, um die gewählte Platte zu suchen. Das ist der linke Kontaktsatz nahe am Antriebsmotor. Er besteht aus drei Umschaltkontakten, die gemeinsam durch eine Sprungfeder betätigt werden. Zwei der Umschaltkontakte sind für den Antriebsmotor zuständig. Wenn einer davon schlechten Kontakt hat, kann der Motor nicht anlaufen. In Serie mit dem Transfer Switch liegen noch die Reversing Switches. Das sind die zwei großen Mikroschalter auf der rechten Seite (von hinten gesehen) des Selectors. Diese müssen ebenfalls guten Kontakt haben und vor allem müssen sie gleichzeitig umschalten, wenn der Sucherarm auf einen Wahlpin aufläuft.
    Stößt der Sucharm gegen den gesetzten Stift am Selector, wird der Sucharm natürlich gestoppt. Der Motor läuft jedoch noch ein kleines Stück weiter bis eine Art vorgespannter Schnappmechanismus in der Mittellachse aktiviert wird, was am untersten Ende der Mittelachse einen Pin zurückschnappen  läßt (innen im Selector; nur von unten bei abgenommenem Deckel zu sehen).
    Dieser zurückschnappende Pin betätigt über eine Wippe zwei rechts außen (von hinten gesehen) am quadratischen Selector sitzende Microschalter.

  5. Diese beiden Mikroschalter müssen im Standby und auch nach der Wahl gedrückt sein. Erst wenn der Sucherarm auf einen Wahlpin aufläuft, werden die Betätigungshebel abgehoben. Dadurch wird die Drehrichtung des Motors umgekehrt und die Platte in Spielposition gehoben.
    Der gesetzte Selectorstift wird jetzt zurückgedrückt.
    Damit sich das Plattenmagazin nicht "rückwärts" drehen kann, gibt es unter dem Plattenkorb, aber oberhalb der Grundplatte zwei kleine Hebelchen (klackern, wenn das Magazin sich dreht) und zusätzlich an der zentralen Drehachse eine Art Rutschkupplung, die jetzt greift.

  6. Der nun "rückwärts" laufende Magazinmotor entlastet über einen sinnreichen Nockenmechanismus b e i d e Plattenhebearme, wobei aber nur einer einen Plattenmagazinschlitz trifft, der andere genau gegen einen Plattenmagazinsteg stößt und damit das Plattenmagazin fixiert.

  7. Ist die Platte in Spielstellung gehoben und festgeklemmt, wird über einen nockenbetätigten Hebel eine Schaltergruppe gegen Federzug hinten an der Mechanik (nahe dem Magazinmotor) betätigt.
    Diese Schalter stoppen den Magazinmotor und schalten den Verstärker "scharf" (Muting aus).

  8. Ist die Platte zu Ende gespielt, wird der Tonarmendschalter betätigt (sitzt seitlich links (von hinten gesehen) am oberen Mechanismusbogen und ist mit US-Inbus durch ein Loch an der roten Mechanikabdeckung (bei 1800 ist diese ja rot) einzustellen.
    Dieser Endschalter ist parallel zum Cancelschalter am Verstärker geschaltet (= gleichberechtigte Funktion).

  9. Der Magazinmotor läuft wieder an (immer noch "rückwärtsdrehend") und zieht beide Plattenhebearme wieder nach unten und dreht die Hauptnockenscheibe am Mechanismus bis zu einem kleinen Nocken, der über einen kurzen Hebel einen Endschalter betätigt (natürlich nur sofern kein Selectorpin mehr gesetzt ist).

  10. Der Mechanismus steht wieder.

Um mögliche Fehler im Ablauf zu erkennen, sollte der Ablauf genau beobachtet werden.

 

 

Ablauf der Wahl bei Wurlitzer 2000 u.a.

Der Wahlvorgang funktioniert folgendermaßen:

  1. Nach dem Einwerfen einer Münze (oder Betätigen des Kredittasters) zieht der Tastenmagnet an. Wenn man je eine Buchstaben- und Ziffertaste drückt, werden diese verriegelt.
     
  2. Dadurch zieht in der Junction Box (der Kasten, der auf dem Boden unter dem Mechanismus montiert ist) ein Relais an.
     
  3. Auf dem Wahlkranz, innerhalb des Kreises mit den Wahlpins, gibt es 10 kleine Türme, die mit 0 - 9 beschriftet sind. Das sind die Ziffernspulen, die auf einem beweglichen Träger montiert sind. Die Spule, entsprechend der gedrückten Zifferntaste, sollte angezogen sein.
     
  4. Gleichzeitig sollte der kleine Motor, der den großen Zahnkranz auf dem Wahlkranz antreibt, zu laufen beginnen.
     
  5. Der Zahnkranz läuft nun im Uhrzeigersinn (von oben), bis einer der darauf montierten Zapfen auf den Plunger der angezogenen Ziffernspule aufläuft.
     
  6. Der bewegliche Spulenträger wird dadurch mitgenommen und betätigt zwei Mikroschalter:
    - einer davon aktiviert ein weiteres Relais in der Junction Box
    - der zweite schaltet die Drehrichtung des Motors um, so daß der Plunger der Ziffernspule freigegeben wird.
     
  7. Das Relais in der Junction Box aktiviert eine der 20 im Inneren des Wahlkranzes montierten Buchstabenspulen (entsprechend der gedrückten Taste), die den entsprechenden Wahlpin auslöst.

Um mögliche Fehler im Ablauf zu erkennen, sollte der Ablauf genau beobachtet werden.

 

 

Funktion der Gruppenrelais - bis Wurlitzer 2000

Hinter der Selector Trommel der W2000 sitzen nebeneinander 5 Relais mit jeweils 48 Kontakten. Diese verbinden die 200 Spulen, die wiederum die "Fähnchen" zur Wahl setzen, miteinander.
Was ist die Funktion dieser Relais und kann man sie reinigen?

Antwort:
das sind die Gruppenrelais, die es bis zum Modell 2000 gab. Spätere Modelle haben ein anderes Wahlsystem. Die 200 Wahlspulen sind in einer Art Matrix angeordnet. Dabei sind alle Spulen für den gleichen Buchstaben miteinander verbunden. Bei der Wahl wird über die Tastatur eine Spannung an die jeweilige Buchstabengruppe gelegt. Das andere Ende der Wahlspulen ist wieder zusammengefaßt zu zehn Zifferngruppen.
Diese sind aber nicht fest verdrahtet (wie die Buchstabengruppen), sondern werden erst bei der Wahl über die besagten Gruppenrelais verbunden. Nachdem es 10 Ziffern gibt, aber nur 5 Gruppenrelais, ist jedes Gruppenrelais für zwei Ziffern zuständig. Es werden daher zwei Teilgruppen (für jeweils eine Ziffer) gebildet, aber nur eine davon wird bei der Wahl über die Tastatur an Masse gelegt und der Stromkreis damit geschlossen. Das ist in groben Zügen die Funktion der Gruppenrelais.

Die Relais kann man zerlegen, indem man die beiden Schrauben auf der Abdeckung löst und den Deckel abhebt. Beim Reinigen ist darauf zu achten, daß die Kontakte wieder schön ausgerichtet sind.

 

Die Angaben haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Bei den (importierten) Boxen können im Laufe der Jahre durchaus Veränderungen vorgenommen worden sein. Copyright.

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