1. Wahlablauf, allgemeine Beschreibung –
Modelle mit einem Flachriemen im Plattentellerantrieb
(1967 - 1976) |
Beschreibung von
charly49:
Wenn Kredit vorhanden ist, muß die Kreditanzeige leuchten und die
Tastenverriegelungsspule angezogen sein, damit die Tasten einrasten
können. Wenn man je eine Buchstaben- und Zifferntaste drückt, rasten sie
ein und der Wahlmotor (unter der Abdeckung mit dem Fahrknopf, links vom
Plattenmagazin) beginnt zu laufen. Der Motor läuft solange, bis die Schaltnocke mit den vier Kontakten eine viertel Umdrehung gemacht hat.
Während der Motor läuft, muß als erstes die Subtraktionsspule in der
Krediteinheit kurz anziehen. Dadurch wird ein Kredit abgezogen, und die
Wahl wird in den Magnetkernspeicher eingeschrieben. Dann wird die
Tastenverriegelungsspule abgeschaltet, so daß die Tasten entriegelt
werden. Wenn noch Kredit vorhanden ist, zieht sie einen Augenblick
später wieder an. Außerdem wird der Hebel mit dem einzelnen Kontaktsatz
(der auch durch den Fahrknopf betätigt werden kann) mechanisch nach
unten gezogen, dadurch wird der Laufwerksmotor eingeschaltet. Dieser
bleibt so lange eingeschaltet, bis das Laufwerk zwei Mal den rechten
Anschlag erreicht.
Wenn die
Tastenverriegelungsspule angezogen hat, zieht auch das
Wiederanlauf-Sperrelais (im Inneren der Steuerzentrale) an. Sobald nun
die Wahltasten gedrückt werden, zieht zusätzlich das Start Relais
(ebenfalls in der Steuerzentrale) an. Das Start Relais wird von der
Tastatur gesteuert. Dafür gibt es auf jeder Taste einen Umschaltkontakt.
Solange die Taste nicht gedrückt ist, wird der Stromkreis jeweils zur
nächsten Taste weiter verbunden. Es sind also alle Tasten in Serie
geschaltet. Wenn eine Taste gedrückt wird, wird die Serienschaltung an
dieser Stelle unterbrochen und der Strom zu eine Sammelleitung
umgeschaltet. Wenn man die Nummer A1 wählt, ist daher nur ein Kontakt
auf dem Buchstaben - Tastensatz und ein Kontakt auf dem Ziffern -
Tastensatz im Stromkreis. Je höher die gewählte Nummer ist, desto mehr
Kontakte liegen im Stromkreis. Bei V8 sind es 20 Buchstaben - Kontakte
und 8 Ziffern - Kontakte.
Eine ähnliche Schaltung gibt es nochmals, nur daß dabei nicht auf eine
Sammelleitung geschaltet wird, sondern auf die Einschreibleitungen des
Magnetkernspeichers. Diese Stromkreise werden nur vorbereitet. Erst wenn
die Subtraktionsspule in der Krediteinheit anzieht, wird ein genau
definierter Stromimpuls durch die vorbereiteten Stromkreise geschickt
und dadurch die Wahl eingeschrieben.
Detaillierter beschrieben
findet man dies in den Schaltsequenzen der NSM Unterlagen.
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2. Wahlablauf, Kreditwerk ohne und mit
Thyristor –
Modelle mit einem Flachriemen im Plattentellerantrieb
(1967 - 1976) |
Beschreibung von
charly49:
Der Wahlvorgang ist folgendermaßen: Wenn ein Buchstaben- und eine
Zahlentaste gedrückt werden und einrasten, werden Stromkreise von der
Tastatur zu den Einschreibleitungen im Magnetkernspeicher vorbereitet.
Dann beginnt der Wahlmotor zu laufen und es wird unter anderem ein
Kontakt geschlossen, der den Subtraktionsmagneten im Kredit-Speicherwerk
aktiviert. Der Subtraktionsmagnet stellt das Kreditwerk um einen Schritt
zurück und betätigt den Wischkontakt.
Bei der alten Version (ohne Thyristor) stellt der Wischkontakt
eine Verbindung zwischen Pin 13 und 14 auf der Anschlußleiste her. Das
komplettiert die Stromkreise, die zuvor durch die Tastatur vorbereitet
wurden. Dadurch wird ein Stromimpuls durch die Einschreibleitungen des
Magnetkernspeichers geschickt und die Wahl wird eingeschrieben. Der
Stromimpuls entsteht durch die Entladung des Einschreibkondensators (C5
- 150nF) in der Versorgungseinheit.
Bei der Version mit Thyristor wird duch das Schließen des
Wischkontakts der Thyristor gezündet und dieser stellt die Verbindung
von Pin 13 zu Pin 14 her. Der Vorteil dieser Schaltung ist, daß einige
Ohm Übergangswiderstand des Wischkontakts keine Rolle spielen, weil der
Thyristor den tatsächlichen Schaltvorgang durchführt.
Wenn man nicht sicher ist, ob die Thyristorschaltung funktioniert (oder
wenn der Thyristor defekt ist), kann man den zweiten Anschluß des
Wischkontakts direkt an Pin 14 legen (ein Anschluß liegt schon an Pin
13).
Wichtig ist auch, daß der Einschreibkondensator in Ordnung ist und daß
er korrekt über den 270K-Widerstand auf etwa 300V geladen wird. In den
meisten Fällen liegt es an Kontaktfehlern in der Tastatur.
Detaillierter beschrieben
findet man dies in den Schaltsequenzen der NSM Unterlagen.
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3. Allgemeiner Funktionsablauf
– Modelle mit einem Flachriemen im Plattentellerantrieb
(1967 - 1976) |
Normalerweise ist es so,
dass, wenn Kredit auf dem Gerät ist, der Tastenmagnet anzieht und so die
Tasten einrasten können.
Wenn nun eine Zahlen- und eine Buchstabentaste gedrückt sind, läuft der
Wahlmotor in der linke Kiste neben dem Magazin an und läßt die Nocke
eine Position weiterlaufen.
Durch die Nockenkontakte werden dann die Tasten kurz entriegelt, wodurch
diese herausspringen. Die Wahl wird eingeschrieben und ein Kredit
abgezogen. Dabei wird mechanisch die Einheit betätigt, die den
Motorkontakt (in der Kiste) schließt.
Jetzt bekommt der Motor am Laufwerk 110 V~ über das Motorrelais und
beginnt so, das Laufwerk in Bewegung zu setzen.
Hat das Laufwerk nun eine Wahl gefunden, wird der Bremsmagnet betätigt,
und das Laufwerk wird im weiteren Verlauf durch die Auslösung des
Bremsmagneten mechanisch von Laufbetrieb auf "Platte einfädeln"
umgeschaltet. Ist die Platte im Magazin, wird durch einen Kontakt im
Laufwerk der bzw. die Verstärker zugeschaltet und der Motor auf 80V~
umgeschaltet. Dieser muss jetzt nur noch den Plattenteller drehen und
nicht mehr die schwere Mechanik.
Detaillierter findet man
dies in den Schaltsequenzen der NSM Unterlagen beschrieben.
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Wahlmotor läuft rückwärts -
Modelle Prestige 120C und vgl. |
Frage: Wenn ich eine Wahl tätigem fängt der
Wahlmotor zuerst an in entgegen gesetzter Richtung zu laufen und
verbiegt dabei diverse Nockenkontakte. Danach läuft er dann richtig,
aber dann sind die Kontakte verbogen und die Nockenwelle läuft durch.
Kennt jemand diesen Effekt? Liegt es am Motor selber oder ist es die
Ansteuerung?
Antwort: Die Fehlerursache liegt vermutlich im
Motor selbst. Er hat eine Rücklaufsperre, die im Laufe der Jahre
verharzen kann. Abhilfe: ausbauen und reinigen.
In meinem Falle war ein französischer Crouzet Wechselstrommotor mit 24V
/ 50 Hz eingebaut, der im Inneren eine Sperre hat. Diese hat ihren
Dienst versagt. Der Motor selbst ist verstemmt und lässt sich nur
aufbiegen, was ich erst einmal gelassen habe. Nach mehrmaligem Spülen
durch die Gehäusefugen von Außen mit entfettendem Bremsenreiniger war
kein Erfolg zu verzeichnen. Erfolg brachte mein Nikotinreiniger (ähnlich
Domestos) und heißes Wasser. Nach ausgiebigem Durchpusten mit Pressluft
und einer Lagerperiode auf dem warmen Kaminsims tut er wieder wie er
soll.
Nach Sichtung meiner Ersatzteile gibt es wohl auch andere
Motorenhersteller (Sodeco-Saia/Schweiz) - wie häufig dieser Fehler dort
auftritt, kann ich leider nicht sagen - der funktioniert jedenfalls
bestens.
Auf jeden Fall sollten nach der Aktion alle Nockenkontakte penibel auf
korrekte Stellung überprüft werden.
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Hauptwelle mit
Steuernocke und Zahnrad |
Fotos:
Rame_x
NSM hat in seinen
Modellen Hauptwellen zunächst ohne (bis Serenade Technik), dann mit Steuernocke verwendet (ab Kernspeichertechnik).
Bei diesen Wellen gibt es zwei Schwachstellen:
1. Die Nocke ist aus
Kunststoff gefertigt und sie bricht. Dadurch rutscht sie auf der Welle
und bewegt sich nicht entsprechend mit. Ersatz gibt es aus Messing, so
dass ein langer Halt gewährleistet ist. Wichtig ist die Größe des
Innendurchmessers der Nocke zu ermitteln:
10 mm |
12 mm |
12,2 mm
Das folgende Foto zweigt beispielhaft eine der Hauptwellen mit neuer
Steuernocke, verwendet wurde diese Art ab 1969 bei den Modellen mit
Ringkernspeicher-Technik.
Fotodokumentation zum Ausbau der Nockenwelle
von Detlev 54 (pdf).
.jpg)
2. Ein weiteres Problem kann das Zahnrad sein. Es ist
ebenfalls aus Kunststoff gefertigt und hat im Laufe der Jahre
Weichmacher verloren, ist spröde geworden und eingerissen. Auch dann ist
die Funktion nicht mehr gegeben. Sollte das Zahnrad nur eingerissen
sein, ansonsten jedoch komplett und mit unbeschädigten Zähnen, dann kann
Kleben eine Lösung sein. Die folgende Fotos zeigen wie ein Mitglied des
Forums das bei seiner Festival 130 (Serenade Technik) gelöst hat.
Hinweis: Diese Hauptwelle ist die Ausführung ohne Nocke.
Welle mit gebrochenem Zahnrad


Zuerst habe ich es innen mit einem aufgerollten Schmirgelpapier
aufgeweitet, bis es beim Aufschieben nicht mehr auseinandergedrückt
wird.
Dann habe ich noch so etwas wie Nuten eingefeilt, damit dort etwas mehr
Klebstoff Platz hat.

Alles entfetten, den Zahnkranz mehrmals mit Kreppband umwickeln, außen
abschneiden und alles mit einer Schlauchschelle sichern, noch nicht
anziehen.
Klebstoff anrühren (Uhu-Plus Endfest), Welle einstreichen, Zahnrad
drehend aufsetzen, dann Schlauchschelle anziehen. Nicht zuviel Klebstoff
verwenden,
nur so viel, dass sich eine schöne Wulst bildet aber nichts in die Zähne
läuft.



Am nächsten Tag ist es soweit fest, dass man die Schelle abnehmen kann.
Volle Festigkeit erhält die Klebung nach 24 Stunden (ohne Wärme).


Tip zum schnelleren Aushärten: Erwärmung (Backofen) auf 70 Grad.
Das verkürzt die Aushärtezeit auf 45 Minuten und verdoppelt die
Festigkeit der Klebenaht.

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Hinweis: Nicht alle Kunststoffe
sind für 70°C geeignet, sie verformen sich dann. Wenn man nicht
sicher ist, sollte man auf nicht mehr als 40°C erwärmen. |
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Hit-Wahl ES II |
Modelle mit ES II Technik verfügen
über eine sog. Hit-Funktion. Das heißt, man kann sich die beliebtesten
Titel anzeigen und, wenn Kredit vorhanden, diese(n) spielen lassen.
Beim Drücken der Taste "Hit" werden nacheinander in langsamer Folge
links die Programmnummern der neun meist gespielten Titel und rechts die
Rangfolge angezeigt. Drückt man die Taste mit der Hand (Finger) während
die Programmnummer erscheint, wird dieser Titel gespielt.
Durch Löschen des
Popularitätszählers wird auch der Hit-Speicher gelöscht.
Siehe
Programmierung: Service-Programme ES II Technik –
pdf |
Die Angaben haben keinen
Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Bei den (importierten) Boxen können im Laufe der Jahre durchaus
Veränderungen vorgenommen worden sein. Copyright.
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