Generelles zum Tonarmendabschalter |
Der Schalter ist, wie fast alle in Musikboxen
verwendeten, von der Funktion her ein Taster: das heißt er kehrt in die
Ausgangsstellung zurück, wenn der Druck auf den Betätigungshebel wegfällt.
Das Kontaktelement ist in diesem Fall, wie bei den meisten Mikroschaltern, ein
Umschalter. Damit man die Anschlüsse identifizieren kann, sind sie beschriftet
mit "Common" (Kontaktwurzel), "N.C." = Normally Closed (Ruhekontakt) und "N.O."
= Normally Open (Arbeitskontakt). Es gibt auch Mikroschalter mit nur zwei
Anschlüssen. Diese haben ebenfalls einen Umschaltkontakt. Es ist lediglich ein
Anschluß gekappt, weil er für den Anwendungszweck nicht gebraucht wird.
Mikroschalter haben einen sehr genau definierten Schaltpunkt mit guter
Wiederholgenauigkeit. Alle Mikroschalter haben auch eine Schalthysterese. Wenn
man das den Hebel betätigt, schaltet der Schalter genau am Schaltpunkt um. Zum
Zurückschalten muß der Hebel etwas über den Schaltpunkt zurückgeführt werden.
Für besondere Einsatzzwecke werden Mikroschalter mit geringer Betätigungskraft
(mit Bezeichnung "sensitive") gebaut. Ein Tonarmendschalter zu Beispiel muß sehr
leichtgängig sein, denn die Betätigungskraft muß mit dem Tonabnehmer übertragen
werden. |
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Tonarm einer Schellackbox hebt am Ende der Schellackplatte nicht ab,
geht nicht in Ausgangsstellung zurück - Modelle für 78 RPM wie W1100 |
Der Tonarm betätigt unter dem Mechanikboard einen
Mikroschalter, der wiederum zwei Spulen aktiviert, die die Kupplung der Mechanik
auslösen und so den Mechanismus vom Zustand des Plattenspiels in den
Wechselvorgang umschalten. Warum dieses Prozedere nicht funktioniert kann
verschiedene Gründe haben:
Mögliche Ursache |
Abhilfe: |
Der Mikroschalter ist falsch justiert und
der Schaltpunkt des Mikroschalters liegt zu weit „hinten“. |
Justieren |
Der Mikroschalter hat im Inneren an seinen Kontakten zu
dicke Oxidschichten aufgebaut, so dass der Schaltvorgang durch fehlenden
Kontakt nicht mehr gegeben ist |
Zerlegen und Reinigen oder ein Austausch des Mikroschalters |
Die Kupplung ist verharzt und die Kraft der Spulen zu
schwach um diese auszulösen |
Zerlegen und Reinigung der Kupplung |
Die Spulen sind durch dauerhaften Stromfluss (weil der
Mikroschalter defekt ist und dauerhaft Kontakt gibt) durchgebrannt und
defekt. |
Austausch der Spulen und des Mikroschalters
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All diese Vorgänge sind im
Handbuch sehr gut beschrieben. |
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Aufsetz- und Abschaltpunkt - Modelle 1700 bis 3300 mit senkrechter
Abspielung |
Meine Wurlitzer 2610
funktioniert eigentlich ganz gut, bis auf folgende kleine Fehler:
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Manche Platten werden nicht
komplett abgespielt (entweder der Tonarm legt sich nicht am Anfang der Platte
auf sondern kurz danach - oder der Tonarm hebt sich von der Platte kurz bevor
das Lied aus ist).
-
Manche Platten werden gar nicht
abgespielt (Platte wird angewählt und legt sich auch auf bzw. ein und dreht sich
auch, nur der Tonarm legt am Anfang der Platte so auf, daß diese nicht
abgespielt wird.
Antwort:
Daß "manche" Platten nicht bis zu Ende abgespielt werden dürfte daran liegen,
daß der Kontakt der Endabschaltung nicht richtig eingestellt ist. Vermutlich
sind die vorzeitig abgelegten Platten u.U. sog. "Longplays". D.h. die
Auslaufrille der Platte ist sehr schmal, da das Lied 3 min. oder eine längere
Laufzeit hat. Wenn man derartige Platten in die Box legt, muß der
Endabschalterkontakt, der (von hinten gesehen) auf der linken Seite der oberen
Mechanik sitzt, nachjustiert werden. (s. Manual).
Daß die Platte beim Auflegen nicht richtig "getroffen" wird, dürfte an einem
verstellten Aufsatzpunkt des Plattenarms liegen. (Justierung s. Manual).
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Die
Single wird aufgelegt, jedoch der Tonarm setzt nicht auf - 45 rpm
Modelle mit senkrechter Abspielung
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Hinter dem Tonarm befindet sich eine Welle mit einer
viertelkreisförmigen Nocke, die durch einen Seilzug betätigt wird.
Dieser Seilzug ist in der Grundstellung gespannt. Diese Welle betätigt
sowohl den Klemm-Mechanismus für die Platte als auch den Tonarm.
Beim Auflegen der Platte wird die Spannung gelöst und die große Zugfeder
am Ende des Seils muß die Nocke um etwa 90° drehen. Dabei wird eine
Schaltergruppe betätigt. Diese Schalter stoppen den Magazinmotor und
schalten den Verstärker "scharf" (Muting aus).
Wenn in diesem Bereich etwas schwergängig ist, kann es sein, daß die
Nocke zu wenig gedreht wird und der oben genannte Fehler auftritt. Es
könnte auch sein, daß die Feder überdehnt ist und daher zu wenig Kraft
hat, um die Welle weit genug zu drehen.
Bildausschnitt: Mechanismus Wurlitzer 2000
vgl. auch Beiträge
Wahlablauf Wurlitzer 1700, 1800,
1900, 2000, 2100 etc.
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W1700 schaltet nicht
ab: nach der letzten Single dreht sich das Plattenkarussell unaufhörlich
weiter. |
Die W1700 und auch W1800 fangen an zu suchen, wenn
ein Selectorstift "geschossen" wurde.
Dieser Selectorstift bedingt im Inneren des Selectors eine Schiefstellung
einer Metallplatte, die wiederum dadurch einen Microschalter betätigt.
Sollte der Schaltpunkt dieses Microschalters nicht ganz sauber justiert
sein, könnte es schon vorkommen, daß trotz zurückgesetztem Selectorstift jener
Microschalter nicht öffnet und deshalb der Suchvorgang nicht abgeschaltet wird.
Mögliche Abhilfe:
Von hinten gesehen hat der rechteckige "Kasten" des Selectors (ich glaube)
an der linken Ecke einen horizontalen Schlitz. Durch diesen kann man mit einem
Kreuzschlitzschraubenzieher den Schaltpunkt des Microschalters einstellen (mal
mit der Taschenlampe hineinleuchten....).
Am besten man "schnippt" bei a b g e s c h a l t e t e r
Mechanik mit der Hand einen Selectorstift heraus und drückt ihn dann langsam von
Hand wieder zurück und hört ob und wann man das Klicken des Microschalters
vernimmt.
Der Schaltpunkt (Schalthysterese beachten: Ein - und Ausschaltpunkt sind
nicht absolut identisch) sollte so eingestellt werden, daß das Klicken in etwa
dann zu hören ist, wenn der gesprungene Selectorstift etwas halb zurückgedrückt
aber noch nicht eingerastet ist.
Autor: Axel Rosenberger |
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Abschaltpunkt - Modelle ab 3400 (waagerechter Abspielung) |
Wenn nach erfolgreicher Wahl die Single auf- und sofort
wieder weggelegt wird, kann es an einer dejustierten Endabschaltung liegen.
Möglich ist auch, dass der Mikroschalter defekt ist und trotz des Klickgeräuschs
nicht korrekt öffnet/schließt.
Der Tonarm-Endschalter (Tone Arm Trip Switch) wird mit der
Schraube (Trip Switch Adjustment Screw) eingestellt. Drehen in Uhrzeigersinn
bewirkt späteres - umgekehrt früheres Abschalten. Es ist darauf zu achten, dass
in Ruhestellung des Mikroschalters (Trip Switch Stop Bracket) der Weg zum
Anschlag bis zum Schaltpunkt des Mikroschalters etwas 3 mm beträgt. Eine
Einstellung wird nach Lösen der Schrauben (Stop Bracket Adjustment Screws) durch
Verschieben des Anschlags vorgenommen.
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Single wird nach Abspielung zurück- und
wieder aufgelegt, erneut gespielt - Modelle ab 3400 (waagerechte
Abspielung) |
Hierfür kommen mehrere Ursachen infrage.
-
Wenn der Wahlstift nicht gelöscht wird:
-
defekter oder falsch justierter Löschmagnet
-
defekter oder falsch justierter Löschschalter
-
defekter oder falsch justierter A-Seiten Schalter
-
defekte Miniaturlampe #305 unterhalb des Chassis
-
Wenn der Wahlstift gelöscht wird:
-
defekter oder falsch justierte Sucherschalter
-
Unterbrechung im Stromkreis der Sucherschalter
-
defekter oder falsch justierter Transferschalter
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Die Angaben haben keinen
Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.
Bei den (importierten) Boxen können im Laufe der Jahre durchaus
Veränderungen vorgenommen worden sein. Copyright.
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